Kerstin Ahlbrecht, Mitglied im Shaolin-Kempo Bad Pyrmont e.V. berichtet:
Kerstin mag ihren Sport. Sonst würde sie ihn nicht schon seit 10 Jahren zweimal wöchentlich trainieren. Doch sagt sie auch ganz klar, das sie nicht trainiert um die Techniken auch anzuwenden. Vielmehr ist es für sie, wie für alle anderen im Shaolin-Kempo-Verein, die Freude an der Bewegung und die Lehre der Konzentration, die den Spaß ausmachen. Kerstin betont, dass nicht die Größe und Stärke ausschlaggebend sind, sondern vielmehr Technik, Schnelligkeit und Konzentration.
Daher ist dieser Sport auch sehr gut für Frauen geeignet, obwohl viele dies nicht glauben wollen und sich deshalb nicht trauen. Neben Ihrem eigentlichen Training hat sie auch das Training der vielen ganz kleinen Kämpfer im Verein mit übernommen.
Doch vor dem Training der eigentlichen Techniken, Schläge und Tritte stehen erst einmal Laufen, Dehnen, Bauchmuskeltraining und Liegestütze an. Danach stellen sich alle Schüler in mehreren Reihen auf und trainieren gemeinsam Bewegungsabläufe. Das häufige Wiederholen führt dazu, das aus den Abläufen Reflexe werden, denn: "Wenn ich mich doch einmal verteidigen muss, darf ich keine Fehler machen".
"Kempo ist eine Mischung aus mehreren Kampfstielen, die ihren Ursprung in China und Japan haben. Die Bewegungen entstanden in einer Zeit, in der es dem Volk in China verboten war, Waffen zu tragen. Daher entwickelten die Menschen Techniken, die es ihnen erlaubten auch ohne Waffen gegen Messer und Schwerter zu
"Beobachtet man die Altersstruktur der Trainingsteilnehmer, kämpfen ", erklärt die 28 jährige. "Kempo ist zwar ein Kampfsport, aber dennoch haben in unserem Verein Leute, die ihr Können bei Prügeleien unter Beweis stellen wollen, keine Chance. Auch aggressives Verhalten im Training führt dazu, das die Leute den Verein verlassen müssen. Vielmehr soll die Chance zur Selbstverteidigung, Fitness und Selbstbewusstsein gefördert werden."so wird dies noch einmal sehr deutlich, denn von 6 bis 71 Jahren ist alles dabei. Neben dem sportlichen Aspekt lehrt der Kampfsport außerdem den respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen." Es werden während des Training keine Faxen gemacht oder nicht aufgepasst sonst folgen darauf Liegestütze. Dadurch lernt man sehr schnell" gibt Kerstin schmunzelt zu. Nur beim Training der Kleinen drückt Kerstin auch schon mal ein Auge zu, wenn toben statt Training angesagt ist. Damit auch die fortgeschrittenen Kämpfer noch dazu lernen, bekommen sie einmal im Monat Besuch der Großmeister aus den Niederlanden.
Großmeister wird derjenige, der den 6. DAN erreicht hat. Danach werden die Gürtel nicht mehr durch eine Prüfung verliehen, sondern im Laufe der Zeit als Anerkennung überreicht. Beim sogenannten Zentraltraining werden dann weitere Kombinationen und Bewegungsabläufe von den Großmeistern an ihre Schüler weitergegeben, sodass immer Neues dazu kommt und das Training nie langweilig wird.
Mittlerweile hat Kerstin bereits ihren Schwarz-Gurt erreicht und ist selber Trainerin im Verein!